Hinter Toren, LED-Banden und Livestream steht ein Team von vier Technikern – die Macher des Turniers
Julian Wüstner, Steffen Gronemann, Kim Setzer und Simon Bohlender sorgen für reibungslose Abläufe: Software, Netzwerk, Livestream und visuelle Darstellung laufen dank ihres Teams perfekt. Von Spielstand-Auswertung bis LED-Banden-Animation – sie machen den ArenaCup zu einem Erlebnis für Spieler und Zuschauer.
Julian, Du bist meines Wissens ein Mann der ersten Stunde beim BWK-ArenaCup. Wie bist Du eigentlich damals dazu gekommen?
Jens Betsch, auch einer der ersten Stunde, kam auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht eine “Excel” Tabelle erstellen könnte, in der wir den damaligen Spielplan automatisiert auswerten können.
Bereits beim ersten Turnier habe ich dann eine eigene Software auf C# Basis programmiert, die nicht nur die Tore, Punkte, Tabellen ausgewertet, sondern gleichzeitig eine Anzeige zur Verfügung stellte.
Das Technikteam ist in den letzten 15 Jahren stetig gewachsen.
Steffen, seit wann bist Du dabei und was hat Dich bewogen, hier mitzumachen?
2019 war mein erstes Turnier. Durch Julian hatte ich bereits vor 2019 Einblicke, was die Aufgaben und alles drumherum betrifft. Das Gesamtpaket fand ich von Anfang an sehr spannend. Als dann die Frage aufkam, ihn bei der Turniersoftware zu unterstützen, da musste ich nicht lange überlegen.
Kim, wer oder was hat Dich ins Technikteam gebracht? Seit wann bist Du dabei?
Seit der 9. oder 10. Ausgabe. Im 1. Jahr hatte ich mich nur um die Website gekümmert. Dazu gekommen bin ich über Dario Caeiro. Den ein oder anderen im Orgateam kannte ich aber schon zuvor.
Simon, du bist der neueste Zugang im Team. Seit wann bist Du dabei und was genau ist deine Motivation?
Ich bin seit letztem Jahr dabei und freue mich riesig, Teil des Teams zu sein. Meine Motivation ist es, den BWK ArenaCup mitzugestalten, weil ich es cool finde, wenn wir gemeinsam etwas Großes auf die Beine stellen. Der Cup ist einfach ein starkes Projekt, das jedes Jahr so viele Menschen begeistert und da helfe ich gerne mit.
Was gehört eigentlich alles zu den Aufgaben der Technik?
Kim: Wir kümmern uns um viele technischen Themen für die Durchführung des Turniers.
Dazu gehören die Koordination mit dem Team von OOPS! welche uns einen Teil der Technik (Beamer / Soundanlage) zur Verfügung stellen, sowie auch um das Team für den Livestream.
Alles was über Leinwände, LED-Banden oder TVs geht wird von uns Live erstellt, koordiniert und ausgesteuert.
Dazu gehört auch der Aufbau & Betreuung einer eigenen Netzwerk Infrastruktur, damit die Daten auch wirklich dort ankommen, wo wir sie benötigen.
Zudem ist die Turniersoftware von uns entwickelt worden, welche wir entsprechend unseren Anforderungen und Ideen pflegen und erweitern.
Julian: Aufbau der Technik in der Arena: Sound, Licht, Beamer, Netzwerk,
Betreuung und Koordination: LiveStream, MediaVikings und OPPS Event
Habt ihr eine Aufgabenverteilung?
Es gibt eine lose Aufgabenverteilung. Julian ist unsere Allzweckwaffe in Sachen Hardware, Aufbau und Koordination mit Externen. Simon kümmert sich um die gesamte Netzwerktechnik. Kim kümmert sich einerseits um die Visualisierung der Software bzw. alles, was in der Arena angezeigt wird. Andererseits bringt er sich auch stark in die Hardware Themen ein. Steffen ist für die Turnierlogik in der Software zuständig und steht im ständigen Austausch mit Jonas Halder bezüglich der Turnierregularien.
Hat sich eigentlich die Turniersoftware in den letzten 15 Jahren verändert? Erzählt doch mal.
Kim: Die aktuelle Software läuft im Webbrowser. Das heißt, dass mehrere Personen parallel an verschiedenen Dingen vor und während des Turniers arbeiten können.
Vor dem Turnier steht vor allem die Pflege der Teams (Namen, Rückennummern und Bilder) im Vordergrund. Sobald das Turnier läuft, geht es um den parallelen Anpfiff mit dem Schiedsrichter, die Erfassung der Tore und Torschützen sowie das Pausieren der Spielzeit, sobald der Schiedsrichter dies anzeigt.
Beispielsweise genügt ein einziger Knopfdruck für das Tor, wodurch mehrere Aktionen automatisch ausgeführt werden.
Die Anzeige auf der Leinwand ändert sich, die passende Tormusik des Teams wird gestartet und der exakte Zeitpunkt der Torerzielung wird für Statistiken gespeichert. Auf den LED-Banden wird eine Animation abgespielt. Die Website wird mit neuen Daten versorgt. Ebenso alle Livetabellen auf den TV-Geräten, die in der Arena verteilt sind. Auch der Livestream erhält die Daten.
Wir haben die Möglichkeit, alle Statistiken jederzeit live einzusehen, um so auch immer wichtige Infos für die Zuschauer schnell aufbereiten zu können.
Dieselben Daten stellen wir auch Roman Horschig (Moderator des Livestreams) zur Verfügung, damit auch er immer auf Stand ist.
Julian: Mit Steffen und Kim kam sehr viel Qualität, aber auch neuer Schwung und neue Ideen mit in die Software.
Einige Highlights der letzten Jahre:
Überarbeitung der Anzeige (diese war in den ersten 8 Jahren nahezu unverändert).
Spielerbilder, Live Kameraeinblendungen, Ansteuerung der LED Banden die in der Arena dank der Merlins verfügbar sind, Automatisierung der Tormusik, TVs in der Arena und im Spielerbereich, Aufbau einer Datenbank.
Simon bereichert uns mit seinem Wissen und seinem Können in Sachen Netzwerk und Domainverwaltung.
Damit alles synchron laufen kann, benötigen wir einiges an Bandbreite. Inzwischen haben wir nur für uns 5x Highend Switches in der Arena am Laufen, die per 10 G-Bit Glasfaser untereinander kommunizieren.
Zusätzlich bieten wir den internationalen Teilnehmern ein Gästenetzwerk an.
Julian, Steffen & Kim: Wie ist das eigentlich mit euren Doppelrollen … Technik und Turnierleitung?
Kim und Steffen sind hier doppelt eingespannt. Nicht nur, dass sie inzwischen die ganze Software entwickelt haben, nein sie betreuen sie auch permanent während dem Turnier. Pflegen die Teams ein, kümmern sich um das Eintragen der Tor und Torschützen und behalten alles im Blick.
Simon unterstützt die beiden bei dieser Aufgabe und überwacht permanent das Netzwerk, dass hier keine Ausfälle entstehen.
Julian: Ich persönlich habe mich an den Turniertagen ein bisschen aus der Turnierleitung herausgenommen.
Ich versorge die Jungs mit Kaffee und Snacks, drehe meine Runden in der Arena und schaue dort, dass alles reibungslos läuft und sich die Gäste wohlfühlen.
Steffen: Die Doppelrolle ist durchaus sehr sinnvoll, da diverse Änderungen am Regelwerk auch direkten Einfluss auf die Software haben. Wir können somit bei möglichen Änderungen alles gegenseitig vorab bewerten und dementsprechend die Entscheidungen beeinflussen. Hierzu stehen wir auch im dauerhaften Austausch mit Jonas.
Zu welchem Zeitpunkt des Turniers könnt ihr eigentlich die Füße hochlegen?
Julian: Wenn es rum ist, ach nein, denn dann steht ja gleich der Abbau an.
Steffen: Zwischen Abpfiff vom Finale und Ende der Siegerehrung, sobald das Turnierergebnis ausgedruckt wurde.
Gibt es nach all den Jahren eigentlich noch etwas zu verbessern?
Julian: Verbessern ist das falsche Wort. Es wird immer weiter optimiert und die neuen Ideen gehen uns auch nicht aus. Lasst euch im Januar wieder überraschen.
Wann startet ihr mit der Aktualisierung für das Folgejahr?
Kim: Nach dem Turnier ist die Motivation bei mir nochmal besonders hoch, um neue Ideen auszuprobieren. Zur Mitte des Jahres flacht das natürlich aber deutlich ab und es gibt auch eine Zeit, wo das Turnier im Kopf nicht präsent ist. Mit der 1. Orga-Sitzung steigen dann wieder die Arbeitsstunden langsam an.
Könnt ihr abschätzen, wie viele Stunden Programmierarbeit ihr in den letzten 15 Jahren geleistet habt?
Kim: Ein paar Hundert Stunden sind mittlerweile eingeflossen
Steffen: Weit im dreistelligen Bereich.
Und im bestehenden vierköpfigen Team … wie viele Stunden habt ihr nach Abschluss der 14. Auflage bis zur diesjährigen 15. Auflage investiert?
Steffen: Das ist sehr schwer zu schätzen, denn wenn eine Idee kommt, wird hier ja nicht Vollzeit dran gearbeitet. Es wird überlegt, Nachrichten ausgetauscht, gefeilt und dann ein Konzept auf Papier gebracht.
Genauso ist das auch bei den Optimierungen.
Das Team bekommt, ohne Programmieraufwand, 50 – 100h zusammen.
Wie sieht so eine Programmiersession eigentlich aus? Trefft ihr euch dazu online, stimmt ihr euch per WhatsApp oder auch mal persönlich ab?
Kim: Die Abstimmung erfolgt meistens per WhatsApp, in der heißen Phase vor dem Turnier treffen wir uns natürlich auch persönlich im Keller 😉
Da wir eine ziemlich klare Trennung haben, wer sich um welchen Teil kümmert, sind wir das ganze Jahr weitestgehend unabhängig unterwegs.

