Bayer Leverkusen ist regelmäßig beim BWK-Cup dabei. Der Trainer legt wert auf persönliche Entwicklung.
„Mittlerweile haben wir hier schon echte freundschaftliche Beziehungen, zu den Organisatoren aber auch zu unserem Betreuer Jannis Gehring (TSV Ilshofen, Anm d. Red.)“, sagt Trainer Florian Junge. Auch mit den Gastfamilien verstehe man sich gut. „Letzte Woche hatten wir ein Turnier in Magdeburg, da waren wir im Hotel. Ich finde die Unterbringung in Gastfamilien sympathischer.
Der 31-Jährige ist eigentlich selbst noch in gutem Fußballalter. Mit Anfang 20 hat er allerdings schon auf die Trainerbank gewechselt, war unter anderem Co-Trainer der Leverkusener U 19 unter Sascha Lewandowski.
In Ilshofen erlebte seine Mannschaft eine regelrechte Achterbahnfahrt. Drei der vier Gruppenspiele verlor die Werkself, das gegen Frankfurt 7:0. „Wir haben in der Vorrunde nicht gut gespielt, waren nicht angekommen im Turnier.“ Das im Vorfeld gesteckte Ziel Zwischenrunde haben die Leverkusener trotzdem erreicht. Und letztlich, auch mit einem Quäntchen Glück, spielten sich die Rheinländer bis ins Finale.
Während der Spiele seiner Mannschaft ist Florian Junge ständig in Aktion. Permanent redet er auf seine Spieler ein, gibt Kommandos, feuert an. „Das mache ich heute bewusst so“, sagt er. „Ich habe das Gefühl, dass die Jungs Unterstützung brauchen.“
Als Trainer muss Florian Junge einen Spagat beherrschen. Einerseits trainiert er Leistungssportler, von denen Erfolg erwartet wird. Andererseits betreut er junge Heranwachsende, die mit ihrer außergewöhnlichen Lebenssituation zurechtkommen müssen. „Es geht sehr häufig gar nicht um fachliche Sachen sondern vielmehr um das Menschliche. Die Jungs sind in der Pubertät, das kann zu Konflikten und emotionalen Spannungen führen.“
Für die Betreuung der Spieler ist Mannschaftspsychologe Ingo Götze mitgereist. „Das hier ist eine gute Möglichkeit für ihn, die Spieler in einer anderen Atmosphäre kennenzulernen“, sagt Florian Junge.
Zur deutschen Erfolgserwartung sagt er: „In anderen Ländern ist das nicht so. In England etwa gibt es kein Ligen-System in der Jugend, sondern Freundschaftsspiele. Es sollte uns um die individuelle Entwicklung jedes Spielers gehen. Im fußballerischen und im persönlichen Sinne.“
Quelle: swp.de