Hartmut Ruffer vom Haller Tagblatt hat vor kurzem mit uns über die Absage 2022 gesprochen. Das Interview lest ihr hier in voller Länge.
Hartmut Ruffer: Lange Zeit wollten Sie den Arena-Cup stattfinden lassen. Welche Entwicklung hat Sie letztlich dazu bewogen, den Cup doch wieder absagen zu müssen?
Jens:
Die Entwicklung der Pandemie hat uns letztendlich keine andere Wahl gelassen. Zudem wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der familiäre Flair und die Stimmung in der Arena und rundherum aufgekommen. Genau dafür ist der Arena-Cup überregional bekannt und beliebt geworden.
Sonia:
Der 12. BWK-ArenaCup 2022 soll neben der sportlichen Qualität auch wegen den zwischenmenschlichen Begegnungen in Erinnerung bleiben. Aktuell müssen wir aber davon ausgehen, dass Zuschauer nicht mehr erlaubt werden!
Schon 2021 gab es coronabedingt keinen Cup. Waren Sie sich damals sicher, dass es die Ausgabe 2022 geben wird?
Jens:
Ja 🙂
Sonia:
Wir haben die große Hoffnung und vieles dafür getan dass es hätte klappen können. Bis zum Wochenende waren wir auf vieles vorbereitet. Dank der guten Zusammenarbeit mit den HAKRO Merlins Crailsheim, die seit Wochen trotz hoher Inzidenzen mit Zuschauern (Maskenpflicht und 2G) in der Basketballbundesliga erneut für Furore sorgen, hatten wir ein für die Arena und das Turnier passendes Hygienekonzept ausgearbeitet.
Auf der Suche nach Gastfamilien, Helfern und Kuchenbäcker hatten wir schon zahlreiche Zusagen, weil viele Menschen zum Erfolg beitragen wollten.
Lange Zeit waren die Corona-Zahlen niedrig. Welche Veränderungen haben Sie geplant, um den Cup 2022 durchführen zu können?
Sonia:
Dank unseres Namenspartners BWK Dachzubehör aus Wolpertshausen sind wir auch in der Lage, 2G Plus kostenfrei für alle Teilnehmer, Partner und Zuschauer anzubieten. Zusätzlich wurde alternativ für das Konzept Gastfamilien eine Jugendherberge reserviert und zusätzlich die Hotelkapazitäten erhöht. Viele von Ihnen haben auch für die neue Auflage Ihre Bereitschaft signalisiert, uns erneut und trotz der Krise zu unterstützen.
Jens:
Stichwort Hygienekonzept, hätte gut funktionieren können, da auch schon von den Merlins erprobt. Unser Namensgeber und Hauptsponsor seit der ersten Stunde BWK / Hartmut Layer hätte genügend Test-Materialien zur Verfügung gestellt, um vor der Arena Hohenlohe alle Besucher, Spieler usw. testen zu können.
Gab es noch weitere Maßnahmen?
Sonia:
Alternative Programme waren geplant. Bspw. Wintermarkt draußen statt Trainerabend im Vereinsheim. Übernachtung aller Mannschaften in der Jugendherberge in Schwäbisch Hall statt Gastfamilie und Sponsorenabend statt Playersnight. Aber auch die Möglichkeit für die U15 des älteren Jahrgang des TSV Ilshofen die das Turnier 2021 leider verpasst hat an dem Turnier teilzuhaben indem wir weitere Spiele eingebaut haben.
Jens:
Der Trainerabend und die Playersnight sind weitere Highlights vom Arena-Cup, die bei den Vereinen auch viele Jahre danach noch im Gespräch sind. Auch diese hätten wir bspw. mit weniger Teilnehmern durchgeführt. In der Diskussion war aber auch, diese nicht stattfinden zu lassen.
Die Absage verschickten sie am Montagabend. Welche Reaktionen haben Sie erhalten?
Dario:
Alle Vereine und Partner hatten Verständnis für unsere Entscheidung und fanden es klasse, dass wir so lange daran festgehalten haben. Außerdem gab es schon viele mündliche Zusagen der Teams und Partner, auch 2023 wieder dabei zu sein.
Lässt sich das finanzielle Loch beziffern, das durch die Absage entsteht und für was war das Geld eingeplant?
Dario:
Wir sprechen nach 2021 auch in 2022 über einen entgangenen Gewinn im fünfstelligen Bereich. Ähnlich wie andere Vereine nutzen wir diesen für unsere Jugendarbeit. Ein Ausgleich über Fördermaßnahmen vom Staat oder Verbände gibt es in dem Fall nicht. Leider geht daher auch 2022 die STAHL Fußballakademie hier wieder leer aus.
Nachdem nun der Cup zwei Mal in Folge nicht stattfinden kann – glauben Sie, dass die Vereine und Sponsoren bei einer Auflage 2023 wieder dabei sein würden?
Jens:
Die Vorbereitungen haben gezeigt, dass sowohl die Vereine als auch Sponsoren große Lust auf das Turnier gehabt hätten. Von daher: ja, definitiv.
Sonia:
Alle, die von unserem BWK-ArenaCup begeistert sind haben letztes Jahr nahezu sofort die Zusage fürs nächste Jahr gegeben und wir hoffen sehr, dass diese auch im Jahr 2023 dabei sind wenn wir endlich die 12. Auflage durchführen.
Die Organisation erfolgte komplett im Ehrenamt. Corona hat den ehrenamtlich tätigen Menschen noch mehr Arbeit aufgehalst. Was wünschen Sie sich von der Politik für das ehrenamtliche Engagement?
Sonia:
Sinnvolle Entscheidungen basierend auf den Erfahrungen von Entscheidungsträgern die Mittendrin statt nur dabei sind.
Dario:
Beim BWK-ArenaCup hatten wir trotzdem noch ein Zeitfenster, um die richtige Entscheidung zu fällen und das Turnier abzusagen. Natürlich haben wir Zeit investiert, aber wer Ehrenamt betreibt weiß, dass dies immer wieder dazugehört. Beim TSV war dies die letzten Tage anders. Da musste man in wenigen Stunden entscheiden. Wenn man am Vortag um 21 Uhr eine Email bekommt und bis zum nächsten Tag um 14 Uhr etwas entscheiden soll muss ich mich wundern. Ehrenamt bedeutet, dass man seine Brötchen woanders verdient und daher in diesem Zeitfenster entweder schläft oder arbeitet!